Die Pille zittert wieder - Fußballphilosophische Betrachtungen Deficio ergo deficio - Muss der HSV V

Einmal mehr steht der HSV am Abgrund, einmal mehr wurde der Trainer freigestellt und einmal mehr spricht man von einer Führungskrise. Altbekanntes vom HSV. Unterdessen können wohl nur noch die grässlichen rosa Trikots von der roten Laterne des Tabellenendes ablenken. Vermutlich war dies auch die Intention bei der Beschaffung dieser fehlfarbenen Kleidungsstücke. Während nun also alle Welt von der baldigen Rettung/ dem baldigen Untergang dieses einst so ruhmreichen Vereins schwadroniert, wollen wir doch lieber den einzigartigen Charme des Nordklubs hervorheben. Kein anderer Bundesligaverein schafft es so regelmäßig in allen Belangen vollständig zu versagen wie dieser Fußballklub und muss dennoch nie größeren Schaden hinnehmen. Nach 27 Punkten in einer Saison und genau einem eigenen Tor in zwei Relegationsspielen ist es dem HSV damals gelungen der stetigen Professionalisierung und Verbesserung der Fußballlandschaft ein ausdrucksstarkes Gegenstück entgegenzusetzen. Beim HSV ist selbst der Mäzen im Hintergrund eher Belastung, der Fußball grauenhaft und der größte Erfolg besteht darin, Talente an Bayer Leverkusen zu verscherbeln. Dennoch schafft es kein anderer Verein so beständig die Emotionen eines gesamten Landes auf sich zu ziehen. Es wird wohl kaum noch Fußballfans geben, die dem HSV die Mitgliedschaft in der ersten Bundesliga von Herzen gönnen. Während andere Vereine wie Greuther Fürth oder Paderborn in einer gewissen dumpfen Regungslosigkeit ihrem Untergang entgegenkrochen so schafft es der HSV selbst dies in einer turbulente, emotionale Show zu verwandeln. Ein HSV, der einfach mal um die Europaleague mitkickt ist doch mittlerweile völlig undenkbar von daher sollten wir ihn in seiner jetzigen Form noch etwas genießen und uns schon auf den nächsten Trainer/ Manager/ Vorstandsvorsitzenden freuen. Denn schlussendlich liegt doch gerade in seinem Scheitern die größte Stärke des Hamburger Sportvereins. Bis dahin gut Kick Der Fußballphilosoph