Also Bitte - Die Abrechnung mit dem TSV 1860 München
Hasan Ismaik, der „Löwenbändiger“
30. Mai 2011, der Tag, an dem der TSV 1860 München aus Sicht vieler Fans seine Seele verkauft hat. An diesem Tag wurde der Kooperationsvertrag zwischen Hasan Ismaik und der 1860 München KGaA unterzeichnet, Ismaik erhielt für 18 Mio. Euro 60 % der Aktien.
Seitdem ist Ismaik Vorsitzender des sechsköpfigen Aufsichtsrat der 1860 München KGaA und gehört auch dem vierköpfigen Beirat der Geschäftsführungs-GmbH an.
An diesem Tag haben die „Münchner Löwen“ vielleicht nicht ihre Seele verkauft aber sie haben sich von einer einziger Person abhängig gemacht.
Der gestrige Vorfall ist bezeichnend für die Entwicklung der Löwen in den letzten Jahren.
Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Kaiserslautern wurde Trainer Kosta Runjaic nach 144 Tagen im Amt beurlaubt. Es ist bereits der neunte Trainer, der seit November 2012 mehr oder weniger lange sein Glück versuchte. Vor Runjaic scheiterten u.a. Benno Möhlmann, Torsten Fröhling, Markus van Ahlen, Ricardo Moniz, Friedhelm Funkel und Alexander Schmidt.
Runjaic wurde aber nicht von dem Geschäftsführer, in dem Fall Thomas Eichin, sondern eben von Investor Hasan Ismaik entlassen.
Laut Investor Hasan Ismaik werde Eichin in Zukunft nur noch die Aufgaben eines Sportdirektors übernehmen. Die Geschäftsführung übernimmt interimsweise der Finanzfachmann Anthony Power.
“Er wird von einem der größten Fußballklubs der Welt kommen (...) Dass wir einen so großen Namen überzeugen konnten, von einem Weltverein zu 1860 zu kommen, macht uns stolz, das war nicht einfach. Aber als er von der Tradition des Klubs erfahren hat, war er sehr begeistert", schwärmte Ismaik damals von Thomas Eichin vor dessen Amtsantritt. (http://www.sport1.de/…/1860-muenchen-hasan-ismaik-will-vere…)
Bezüglich der Entmachtung von Thomas Eichin sagte Ismaik heute folgendes: "Er hat Fehler gemacht und noch nicht die Arbeit geleistet, die wir uns erwartet haben. Wir unterstützen ihn allerdings weiterhin und fordern ihn auf, die Leistung zu erbringen, die man erwartet, um den Verein sportlich voranzutreiben. Er wird seinen Aufgabenbereich haben. Wenn wir sehen, dass er seine Aufgaben erfüllt, werden wir ihn weiterhin unterstützen.“ (http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.legendaere-press…)
Diese Vorkommnisse sind sehr besorgniserregend, die Machtverteilung beim TSV 1860 München ist klar geregelt, der Geldgeber hat das Sagen, der Rest muss die Entscheidungen designierend abwinken. Die „Löwen“, mittlerweile als „HSV der zweiten Liga“ belächelt, haben vor der Saison durch Investor Ismaik verlauten lassen, in zwei oder drei Jahren in der Champions-League zu spielen. Von diesem Wunschdenken ist der Verein meilenweit entfernt, nach der Bundesliga Saison 03/04 ging der Weg des Traditionsvereins in die zweite Liga, von diesem Schlag hat sich der Verein nie erholt.
In letzter Zeit versucht der #TSV1860 durch Millionenschwere Neuzugänge das Ziel Aufstieg wahr zu machen. 6,6 Mio. € gaben die Löwen dafür aus, zudem kam ein neuer Sportdirektor und Trainer.
Nach 13 Spieltagen steht der TSV 1860 München mit 12 Punkten auf Platz 14, der direkte Abstiegsplatz 17 ist nur zwei Punkte entfernt.
Statt auf Talente zu setzen und sie langfristig an den Vertrag zu binden, wie Weigl (jetzt Dortmund) oder Wolf (jetzt Hannover), standen bei Transfers wie Stefan Aigner oder Ivica Olic eher nostalgische Überlegungen im Vordergrund. Das brasilianische Talent Ribamar (2,5 Mio. € Ablöse) kam aufgrund von Verletzungen noch überhaupt nicht zum Einsatz.
Nun der erneute Umbruch, eingeleitet durch Investor Ismaik, die Löwen Führungsetage steht machtlos daneben und sieht wie ihr Verein langsam aber sicher nach fünf Jahren Führung durch Ismaik zu Grunde geht.
Einen Verkauf seiner Anteile kommt für Ismaik nicht in Frage, auch wenn man ihm vier Milliarden bieten würde, er würde so lange bleiben bis der Verein da ist wo er hingehört, unter den besten Mannschaften Deutschlands. Ismaik wird, als guter Unternehmer, so lange bleiben, bis er sein Projekt als endgültig gescheitert sieht.
Der Verein sollte schnellstmöglich die Reißleine ziehen und die Partnerschaft mit Ismaik beenden, ein Zwangsabstieg ist dann nicht vermeidbar, dieser könnte aber als Neustart genutzt werden. Mit dem Amateurteam steht ein Kader bereit der bereits in der Regionalliga Süd für Furore sorgt und dort in den letzten Jahren stetig oben mitgespielt hat.
Ein Abstieg sieht zunächst einmal wie ein Sargdeckel aus, er könnte aber auch als ein Sprungbrett sein!
Also Bitte, lieber TSV, erfindet dich neu und kommt neu organisiert zurück, nach dem Motto #ELIL!