Immer wieder Länderspielpausen
Verletzte, unnötige Testspiele und ein 8:0 gegen eine Amateurmannschaft. Länderspiele im November sind Tradition, ein letztes Mal streifen Fußballprofis und Amateure die Trikots ihrer Nationen an und begeben sich auf den Rasen. Der Sinn und Zweck dieser Länderspielpausen Ende eines Jahres mit europäischem Turnier erscheinen mehr als fraglich. Thomas Müllers Stellungnahme nach dem Spiel gegen San Marino bezüglich des sportlichen Wertes der Spiele löste einen Shitstorm aus. Müller selbst wollte nur auf die erhöhte Verletzungsgefahr hinweisen, die bei jeder weiteren Belastung ansteigt. Spieler wie beispielsweise Müller haben in den letzten drei Wochen vor der Pause sieben Spiele absolvieren müssen, dazu kamen jetzt zwei Weitere mit der Nationalelf. Verletzungen gab es natürlich trotzdem zahlreiche, bleiben wir beim Beispiel Thomas Müller und seinem Team dem FC Bayern. Kingsley Coman zog sich beim Training mit der französischen Nationalmannschaft einen Außenbandriss im Kniegelenk und einen Kapselriss im Sprunggelenk des linken Beins zu. Er wird bis Ende des Jahres ausfallen. Arjen Robben wurde im Spiel der Niederlande gegen Luxemburg zur Halbzeit wegen Oberschenkelprobelemen ausgewechselt, sein Einsatz am Wochenende gegen Dortmund ist fraglich. Arturo Vidals Fall wird an der Säbener Straße noch zu Diskussionen führen, nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Kolumbien musste er angeschlagen ausgewechselt werden. Daraufhin appellierte Karl-Heinz Rummenigge in der Bildzeitung: „Der FC Bayern macht sich große Sorgen um die Gesundheit von Arturo Vidal. Wir fordern den chilenischen Verband auf, mit der Angelegenheit verantwortungsvoll und sensibel umzugehen, es muss gewährleistet sein, dass die Gesundheit des Spielers an erster Stelle steht.“ Doch letztendlich stand Vidal in der Startelf und nach 58 Minuten ging es dann aber nicht mehr weiter. Sein Einsatz am Wochenende ist gefährdet, eine genaue Entscheidung wird die Tage folgen. Zwölf Spieler des FC Bayern sind fit zu ihren Nationalmannschaften gereist, drei kamen teils schwer verletzt zurück. Länderspiele müssen nicht abgeschafft werden, die Terminierung muss überarbeitet werden. Wie wäre es zum Beispiel die zehn Qualifikationsspiele inklusive anschließender Playoffs im Sommer 2017 vor oder nach dem Konfed-Cup auszutragen? Dann können die internationalen Ligen ohne große Unterbrechungen schon im April beendet werden. Genügend Zeit zur Regeneration für die Spieler und attraktiver für die Fans. #kritikrundumdenball