Mats Hummels - ein Söldner?
Mats Hummels wechselte im Sommer 2016 vom BVB zum FC Bayern München. Dies nahmen ihm viele BVB Anhänger übel. Wüste Beschimpfungen und Anfeindungen musste Mats Hummels über sich ergehen lassen, wie einst Mario Götze drei Jahre zuvor. Hummels wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert im Sommer beim Supercup in Dortmund offiziell verabschiedet. Seitdem verfolgen ihn die Worte „Judas“ und „Söldner. Zu Unrecht! Mats Hummels, gebürtiger Nordrhein-Westfale, begann seine Karriere 1995 in der Jugend des FC Bayern, 2005 wurde er Spieler der zweiten Mannschaft, ehe er zwei Jahre später den Sprung in den Profikader schaffte. 2008 dann der wichtigste Schritt seiner Karriere: Er verließ nach zwölf Jahren den FC Bayern in Richtung Dortmund, bei dem ihm unter Jürgen Klopp der Durchbruch gelang. 309 Spiele, zwei Meisterschaften, der Sieg im DFB Pokal, 25 Tore und 16 Vorlagen in acht Jahren für den BVB, Mats Hummels in eine der Schlüsselfiguren der glorreichen Dortmunder Zeit gewesen. 2016 ging es dann zurück nach München (Ablöse 35 Mio. €). Hummels selbst betonte immer, dass er noch eine Rechnung in München offen hat, dem Verein, der ihn unter Leitung von Jürgen Klinsmann nach einjähriger Leihe im Februar 2009 endgültig an den BVB verkauft hat. Ist Hummels nun ein „Verräter“? Vergleicht man die Situation mit einem anderen deutschen Nationalspieler werden Parallelen deutlich: Marco Reus spielte von 1995 bis 2005 in der Jugend von Borussia Dortmund. Als B-Jugend Spieler wechselte er zu Rot Weiss Ahlen, ehe er sich 2009 der Elf vom Niederrhein anschloss. Nach drei erfolgreichen Jahren wechselte der gebürtige Dortmunder 2012 für 17,1 Mio. € zurück ins Ruhrgebiet. Er gilt heute als einer der loyalster Spieler der Dortmunder. Besonders auf YouTube trägt Marco Reus den Namenszusatz „The Loyal One“ (vgl. José Mourinho „The Special One“, Jürgen Klopp „The Normal One“). Reus konnte sich zunächst beim BVB nicht durchsetzen, wechselte den Verein, blühte daraufhin zum absoluten Weltklasse Spieler auf und schießt Mönchengladbach vom sichereren Absteiger nach Europa. Darauf folgte der Wechsel zum Verein der Jugend.
Mats Hummels konnte sich beim FC Bayern nicht durchsetzen, ging zum damaligen 9. Platzierten aus Dortmund, wurde zu einem Weltklasse Verteidiger und wechselte daraufhin zurück zu seinem Jugendverein. Der eine wird gefeiert, der andere als „Verräter“, „Judas“ und „Söldner“ betitelt. Aber am Ende sind sie beide da, wo sie hingehören: DAHEIM bzw. ZU HAUSE.